Mit einem hervorragend gestalteten Festabend stimmte die Freiwillige Feuerwehr Palling die Bevölkerung ein auf das Jubiläum „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Palling“, das im Juli im Rahmen der Pallinger Festwoche gefeiert wird. Beginn war mit einem langen Zug mit der Blaskapelle unter Leitung von Konrad Gastager vom Feuerwehrhaus zum Kriegerdenkmal. Dort stellten sich der Jubelverein, die Ehrengäste und die Fahnenabordnungen und Delegationen der Vereine auf zur Totenehrung. Pater Ivo Zivkovic sprach die Gebete im Gedenken an die Gestorbenen der beiden Weltkriege und der bei Katastrophen, Unglücksfällen, Terror und Gewaltakten umgekommenen Menschen. Der 1. und der 2. Vorstand der Feuerwehr Palling, Bernhard Jäger und Alexander Huber, legten einen Kranz zu Ehren der Verstorbenen nieder. Beim anschließenden Gottesdienst mit Pater Ivo in der Pfarrkirche Mariä Geburt übernahmen Feuerwehrkameraden den Ministrantendienst, weitere Kameraden trugen Lesungen und Fürbitten vor.
Dann zogen alle Beteiligten zum Gasthaus „Michlwirt“, wo sich der der Saal rasch füllte. Die Blaskapelle bot die musikalische Unterhaltung des Abends.
Der 1. Vorstand Bernhard Jäger hieß unter den vielen Gästen auch eine Reihe von Ehrengästen willkommen, darunter die Abordnung der Feuerwehr Freutsmoos, den Patenverein, die Feuerwehr Taching, mit 2. Bürgermeister Christoph Wamsler, den Abordnungen der an die Gemeinde Palling angrenzenden Feuerwehren und die Abordnungen sämtlicher Pallinger Ortsvereine. Der Vorstand sagte, aus Anlass des Jubiläums habe man die historische Fahne restaurieren lassen, was natürlich einen besonderen finanziellen Gewaltakt darstellte. Deshalb habe man viele Spenden erhalten, so unter anderem aus Anlass der Eröffnung des neuen Gewerbebaus der Firma Winkler, durch das fleißige Sammeln durch Hans Gschirr und Hans Gerl sowie eine am Festabend durchgeführte Verlosung Festleiter Stefan Perschl gab mit einer Präsentation einen hochinteressanten Rückblick über die 150jährige Historie der Freiwilligen Feuerwehr Palling mit einer Sicht auf die damalige gerätetechnische Ausrüstung bis zum heutigen Stand mit modernsten Fahrzeugen und Geräten für Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung bei Unfällen, Katastrophen, Sicherheitsdiensten und ähnlichen Aufgaben. Noch bis in die 60er-Jahres des vergangenen Jahrhunderts war das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Palling in den Schutzbereich der Feuerwehr Palling sowie in die Löschgruppen Brünning, Höhenstetten, Katzwalchen und Unterroidham eingeteilt, welche letztlich aufgelöst und in die Feuerwehr Palling integriert wurden. Zusammen mit der Feuerwehr Freutsmoos wird ein großes Gebiet von 54 Quadratkilometer versorgt, welches über 110 Ortschaften umfasst Viele Bürger der Gemeinde Palling wissen noch, dass sich das erste Feuerwehr-Requisitenhaus auf der Gemeindewiese, neben der Autofirma Reuner befand. Eine Steintafel, die dort angebracht war, ist am jetzigen Feuerwehrgerätehaus eingelassen, das 1979 neu gebaut seiner Bestimmung übergeben wurde. Stefan Perschl, der zusammen mit Franz Gschirr den Rückblick so professionell zusammengestellt hatte, streifte auch die Einschränkungen durch die beiden Weltkriege, als die Feuerwehr auf die Leute zurück greifen musste, die nicht ins Kriegsgeschehen mit eingebunden waren. Der Rückblick war wirklich sehr informativ und zeigte, wie sehr sich die Bevölkerung auf die Hilfe der Feuerwehr verlassen kann. Passend zum Vortrag spielte Moritz Kasparschuster von der Blaskapelle Palling mit der Trompete das historische Alarmsignal der Freiwilligen Feuerwehr.
In einer kurzen Ansprache stellte der 1. Bürgermeister Josef Jahner dankbar die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr heraus und hob hervor, dass die Hilfsbereitschaft nicht an der Gemeindegrenze Halt mache. Mit modernsten Mitteln der Kommunikation werde bei Bedarf der Alarm in Gang gesetzt, im Vergleich zu früher könne man Löschwasser von Hydranten zapfen, statt nur aus Löschweihern, und habe modernste Geräte für den Einsatz parat. Die meisten Einsätze beziehen sich heute auf technische Hilfeleistung, Brände sind Gottseidank seltener geworden. Was sich aber nicht geändert habe, sei der Wille und die Hilfsbereitschaft der Kameraden, die zu Einsätzen ausrücken müssen, übrigens meist zusammen mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Freutsmoos, wobei sich die beiden Wehren der Gemeinde Palling gut ergänzen. Seinen Dank sprach er den Familien der Feuerwehrkameraden aus, da diese an Sonntagen, bei Familienfeiern und anderen privaten Situationen auf ihre Familienmitglieder verzichten müssen, damit ehrenamtlich Hilfe geleistet werden kann. Der Bürgermeister wünschte der Jubelfeuerwehr ein fröhliches Fest mit passendem Wetter und angenehmen Umständen. Er habe gern für die Feuerwehr die Funktion des Schirmherrn übernommen. In diesem Sinn überreichten ihm Stefan Perschl und Bernhard Jäger einen Schirm. Für den Kreisfeuerwehrverband Traunstein gratulierte Kreisbrandinspektor Günther Wambach und wünschte viel Glück und Erfolg für das Jubiläum und die Zukunft der Wehr. Zu deren Gründungszeiten und viele Jahre danach sei man mit einfachsten Mitteln ausgerückt, heute stehen modernste Ausrüstungen, welche eine fundierte Ausbildung voraussetzen zur Verfügung, um die vielfachen Aufgaben zu bewältigen. Die Geräte müssen gewissenhaft bedient werden, dazu brauche es Leute mit Sachverstand und geballtem Wissen, um die Aufgaben zum Wohle der Bevölkerung zu erfüllen. Dafür sagte der Kreisbrandinspektor den Kameraden herzlichen Dank. Pater Ivo vertrat den Pfarrverband Palling-Freutsmoos und dankte der Feuerwehr für die Teilnahme an kirchlichen Festen und die Sicherheitsdienste bei Prozessionen. Er sagte „Es ist schön, dass es euch gibt! Solange es Menschen gibt, gibt es auch hilfsbereite Menschen, jede Hilfe ist mit der Freisetzung von Energie für das Gemeinwohl verbunden. Ihr opfert Zeit und Einsatz und die Bevölkerung ist dankbar dafür“ lobte der Geistliche die Arbeit der Feuerwehr.
Zur Unterhaltung bot die Heimatbühne Palling zwei lustige Sketches. Zum einen spielten die Theaterer recht humorvoll die Wiedergeburt der Menschen, die vom Himmel wieder auf die Erde geschickt werden, um als ganz anderer Mensch wieder neu anzufangen. Das zweite Stück war eine filmreife Aufführung des Königlich-Bayerischen Amtsgerichts, in dem Feuer und Wasser eine Rolle spielte, denn Feuer brennt und wärmt, Wasser löscht und nässt. Dem Blitz, der die Hütte vom Nierlinger-Bauern abbrannte, war das egal, er hatte ganze Arbeit geleistet, noch dazu, wo seltsamerweise der Schlüssel zum Spritzenhaus nicht aufzutreiben war.
Zum Abschluss wurden sechs wertvolle Preise verlost, für die die Feuerwehrkameraden Lose ausgegeben hatten. Der Hauptpreis war ein AMC-Kochgeschirr im Wert von 1600 Euro, spendiert von Kamerad Reinhard Maier aus Palling. Weitere Preise waren ein Durchlaufkühler, ein Digitalradio, eine Kaffeemaschine, und zwei 30-Literfaßl Schwendl-Weißbier. Die Preise hatten einen Gesamtwert von 2500 Euro. Die Festmutter aus Palling, Susanne Helmberger, die Patenbraut aus Palling, Magdalena Gschirr und die Patenbraut aus Taching, Sina Stockhammer, zogen als Glücksfee die Losnummern und übergaben die Preise an die glücklichen Gewinner. Sehe ich auch so, der Hauptpreis ging an einen Feuerwehrkameraden aus Törring. Festleiter Stefan Perschl erinnerte die Feuerwehrkameraden an die Bitte des Vorstands, bei der Pfarrwallfahrt am 14. Mai nach Altötting mit zu gehen, um den göttlichen Segen für das Jubiläumsfest und die ganze Feuerwehr zu erbitten. Dann machte er nochmals auf das Jubiläumsprogramm aufmerksam, welches mit dem Bierzelteinzug am 13. Juli, veranstaltet durch den TSV Palling beginnt. Darauf folgt am 14. Juli der Feuerwehr-Kabarettabend mit der Altneihauser Feierwehrkapelln und der Festsonntag der Feuerwehr Palling. Das Dirndlschaftsfest folgt vom 20. bis 22. Juli mit Wein- & Weißbierfest am 20. Juli, dazwischen veranstaltet der TSV Palling am 21. Juli eine Bayern-1-Disco-Party, dass Fest endet mit dem Festsonntag der Dirndlschaft am 21. Juli.
Der Festleiter und der Vorstand dankten zum Abschluss des Festabends allen, die sich erfolgreich um dessen Durchführung bemühten: Bürgermeister & Schirmherr, Josef Jahner für die Übernahme der Schirmherrschaft,
den Gemeinderäten für ihre Unterstützung und ihr offenes Ohr bei Anliegen der Feuerwehr. Die Feuerwehr ist gut ausgestattet Wehr und die Bürger der Gemeinde können sich auf ihre Feuerwehrverlassen. Weiterer Dank galt Pater Ivo Pater Ivo für die würdige Gestaltung des Totengedenkens und der Gedenkmesse und dem Mesner Waldemar Kalahur, den den Feuerwehrfloristenfrauen Lucia Hausschmid, Elisabeth Schuhbäck und Marion Perschl für den Blumenschmuck am Kriegerdenkmal und im Saal, der Blaskapelle Palling für die musikalische Umrahmung, dem Trompeter für das Blasen des Original „sibirischen Feueralarams“, den Michlwirtsleuten samt Bedienungen und Küche, den Fotografen, den Ortsvereinen und ganz besonders dem Patenverein mitsamt Patenbraut Sina, dem Filmer und dem Fotografen, der Feuerwehr Freutsmoos für die Absperrungen, der Festmutter Susanne Helmberger und Patenbraut Magdalena Gschirr und den Verantwortlichen für die Festschrift und der gesamten Vorstandschaft.
Text: Christa Waldherr
Fotos: Christa Waldherr, Michael Perreiter